03.11.2024, 14.00 Uhr · Notenbank Weimar · Podium & Erzählcafé

Einmal Kollektivierung und zurück: Der vielfache Wandel des ländlichen Raums und seine Folgen

(Przepraszamy, ta treść jest dostępna tylko w języku niemieckim.)

Landwirtschaftliche Flächen zu bewirtschaften, darin steckt pure Gegenwart: Es handelt von Besitzverhältnissen, von Höfen, Landmaschinen und Großgeräten, von Produktionsweisen, vom Säen und Ernten, vom Streiten und Träumen und Hoffen. Der ländliche Raum und die Menschen, die ihn zu einem solchen machen, versprühen Gegenwart, in der verschiedene Vergangenheiten nachhallen: Reichsnährstand, großbäuerliche Agrarindustrie, Kollektivierungen, Landwirtschaftliche Produktionsgenossenschaften und deren Auflösungen, Bodenverseuchung durch Überdüngung und EU-Umwelt- und Arbeitsvorschriften.

Wir sprechen über Widerstandsfähigkeit, Eigensinn und sozialen Wandel sowie über die Schichten der Vergangenheit, die »im Dorf« oft beschwiegen werden, aber dennoch die Verhältnisse »auf dem Acker« und »zwischen den Leuten« weiterhin bestimmen.

Diskutieren Sie mit:
• Johanna Hohaus (M.A.) ist wissenschaftliche Mitarbeiterin am Institut für Geschichte der Universität Halle und führt in ihrem Promotionsvorhaben zahlreiche Interviews mit DorfbewohnerInnen, Bauern und Bäuerinnen aus Sachsen-Anhalt.
• Claudia Gerster betreibt mit ihrem Ehemann das Sonnengut Gerster in Dietrichsroda und ist vielfach gesellschaftlich und politisch engagiert, etwa im Bundesvorstand der Arbeitsgemeinschaft bäuerliche Landwirtschaft e.V.
• Dr. Peter Wurschi ist Landesbeauftragter zur Aufarbeitung der DDR-Diktatur des Landes Thüringen und fordert auch eine Aufarbeitung der Transformationsphase im ländlichen Raum.

Moderation:
• Dr. Heiner Stahl ist Historiker an der Universität Erfurt und ist fasziniert von der Gegenwart der Geschichte in unserer Gesellschaft.

Erzählcafé:
Nach der Podiumsdiskussion (16:00 Uhr) findet ein separates Erzählcafé zur Transformation im ländlichen Raum unter Leitung von Dr. Agnès Arp (Oral-History-Forschungsstelle der Universität Erfurt) und Johanna Hohaus statt, bei dem sich Zeitzeuginnen und Zeitzeugen, aber auch jüngere Generationen, über die persönlichen Erinnerungen und Eindrücke aus den 1990er Jahren austauschen können. Wie erlebten Sie ganz persönlich diese Zeit voller Umbrüche?
Künstlerisch begleitet wird der Austausch durch Nils Volkmann vom Projekt »Thüringer Brückenfeste«, das sich der kreativen Unterstützung gesellschaftlichen Austauschs widmet.

Mehr Infos: www.thueringer-brueckenfeste.de