17.11.2025
Einzigartiges Festivalwochenende 2025
(Przepraszamy, ta treść jest dostępna tylko w języku niemieckim.)
Liebe Freunde des Weimarer Rendez-vous mit der Geschichte,
was war das für eine spannende Festivalzeit und für ein einzigartiges Festivalwochenende in Weimar? Über 30 Veranstaltungen mit mehr als 70 Gästen aus Wissenschaft, Kultur, Medien und Zivilgesellschaft – und weit über 1300 Besucher und Besucherinnen durften wir zählen! Wir sind überwältigt und dankbar für dieses großartige Festivalwochenende.
Unser Festivalzentrum mit eigenem Café zog in diesem Jahr erstmals in die Räumlichkeiten des Jugend- und Kulturzentrum mon ami in Weimar, was für viel Publikumszuspruch sorgte und unserem Rendez-vous-Gedanken neues Leben eingehaucht hat: Hier wurde nicht nur zugehört, sondern nach den Veranstaltungen bei Kaffee oder Bier weiterdiskutiert, vernetzt und gelacht.
In diesem Blogbeitrag blicken wir noch einmal auf das Festival zurück, bedanken uns bei allen Beteiligten, Partnern und Förderern, teilen unsere neue Podcastfolge und geben einen spannenden Veranstaltungstipp für Dezember. Es lohnt sich also, bis zum Schluss zu lesen!
Rückblick auf das Festivalwochenende
FREITAG | 31. OKT
Bereits der Festivalfreitag bot Highlights wie die Eröffnung der Pop-Up-Ausstellung des Deutschen Exilarchivs 1933–1945 der Deutschen Nationalbibliothek, ein deutsch-französisches Atelier für Promovierende und die ersten Veranstaltungen unserer Programmpartner im Rahmen der »Tage der Geschichte«.
Den Höhepunkt der Feierlichen Eröffnung des Festivals bildeten der spannenden Input von Frau Dr. Sylvia Asmus vom Deutschen Exilarchiv und das Gespräch zwischen Michel Friedman und Bodo Ramelow unter dem Titel »Wie findet man Heimat?«, welche die über 280 Gäste eloquent, streitbar und erkenntnisreich auf das Festivalmotto einstimmten. Das Gespräch war Teil der Reihe »Die Gegenwart des Exils – Friedman fragt …« des Deutschen Exilarchivs 1933–1945 und kann in unserem Podcast nachgehört werden.
SAMSTAG | 01. NOV
Der zweite Festivaltag stand im Zeichen lebendiger Diskussionen und intensiver Gespräche. Zahlreiche Podien sorgten für anregende Perspektiven im Kulturzentrum mon ami. Gleichzeitig fanden vielfältige Kooperationsveranstaltungen unserer Partner mit Führungen, Vorträgen und Kinoprogramm in ganz Weimar und darüber hinaus statt.
Zu den Highlights zählen wir außerdem die Premiere unseres ersten Live-Graphic-Recordings, das eindrucksvolle Gespräch am Abend mit Theo Koll sowie die zweite Ausgabe unseres Kneipenquiz im Festivalcafé, bei dem kein Platz leer blieb!
SONNTAG | 02. NOV
Auftakt des Festivalssonntags bildete eine literarisch-musikalische Matinee, in Kooperation mit der Stiftung Orte der Deutschen Demokratiegeschichte, mit den Erfolgsautoren Tanja Kinkel und Jörg Bong (alias Jean-Luc Bannalec) sowie den Liedern der Bremer Musiker »Die Grenzgänger«, die mehr als 65 Gäste begeisterte und auf den letzten Festivaltag einstimmte.
»Hier haben wir es wirklich geschafft, Begeisterung für Geschichte zu wecken und damit viel Neugier und Lust auf Austausch zu entfachen!« sagt der Programmleiter unseres Festivals, Dr. Andreas Braune.
Am Ende des Festivals spiegelte die Abschlussveranstaltung in der »Other Music Academy« noch einmal auf ganz andere Weise den Rendez-vous-Charakter wider. Hier trafen unterschiedlichste Kulturen aufeinander und zeigten nicht nur musikalisch und in Gesprächen, was ein Rendez-vous sein kann, auch gastronomisch fanden Besucher Themen und Möglichkeiten, bei syrischen Leckereien, deutschem Kuchen und ukrainischen Suppen »leicht« miteinander ins Gespräch zu kommen.
Ein lebendiger Schlusspunkt für drei Tage voller Austausch, Geschichte und gelebter Vielfalt!
Rückblick auf Erfurt, Jena, Gera und Suhl
Erfurt – Port-Bou. In memoriam Walter Benjamin
In Kooperation mit der Erfurter Herbstlese erinnerten wir im Haus Dacheröden an den Philosophen Walter Benjamin, der sich 1940 auf der Flucht vor der NS-Verfolgung im spanisch-französischen Grenzort Port-Bou das Leben nahm.
Ein eindrucksvoller Abend mit Marc Sagnol, Alexandra Lidy (Mezzosopran), Liene Henkel (Klavier), Boyana Antonova (Violoncello) und Rudolf Hild (Komposition), der mit Vortrag, Musik und einer lyrischen Premiere das Leben und Denken Benjamins ins Heute holte.
*Kooperationspartner: Erfurter Herbstlese e.V., Kultur: Haus Dacheröden, Erinnerungsort Topf & Söhne, Jüdische Landesgemeinde Thüringen und Kammermusikverein Erfurt e. V.
Jena – Weggehen – Ankommen – Zurückkehren? Jenaer Lebenswege vor und nach 1989
In der Ernst-Abbe-Bücherei Jena stand das Erzählen im Mittelpunkt: In einem Podium und anschließenden Erzählcafé teilten Ausgereiste und Zurückgekehrte ihre Erfahrungen mit der deutsch-deutschen Migration rund um 1989.
Monika Lembke, Norbert Weinz und Christian Hermann berichteten über Entscheidungen, Verluste und Neubeginne – über das Fremdsein und das Ankommen.
Moderiert von Dr. Jenny Price, Katharina Kempken und Dr. Andreas Braune entstand ein Abend voller Erinnerungen, Fragen und Begegnungen.
Kooperationspartner: JenaKultur, Thüringer Archiv für Zeitgeschichte »Matthias Domaschk«
Gera – Offene Heimat? Was ist das und was kann das?
Wie offen kann Heimat sein? Diese Frage stand im Zentrum der Ausstellungseröffnung »Thüringen – Land der offenen Heimaten« des Thüringer Heimatbundes in den Gera Arcaden.
Nach der Einführung durch Dr. Frithjof Reinhardt diskutierten im Medienzentrum der Bundeszentrale für Politische Bildung Dr. Annette Schneider-Reinhardt, Ayman Qasarwa und Dr. Justus H. Ulbricht.
*Kooperationspartner: Heimatbund Thüringen e.V., MigraNetz Thüringen e.V., Bundeszentrale für politische Bildung, Standort Gera
Suhl – Migrant:innen (nicht) willkommen? Der Umgang mit Geflüchteten in Thüringen seit 1990
In Suhl richtete sich der Blick auf die Geschichte von Flucht und Asyl in Thüringen. Im Community Art Center Suhl erinnerten wir an die erste Asylunterkunft des Bundeslandes nahe Tambach-Dietharz und diskutierten, wie sich die damaligen Entscheidungen bis heute auswirken.
Prof. Dr. Klaus Neumann, Emilia Henkel, Dr. Jens Triebel und Elhan Gasimov berichteten aus Forschung, Politik und persönlicher Erfahrung – ein intensiver, nachdenklicher Austausch, den Dr. Andreas Braune moderierte.
Für einen verbindenden, genussvollen Abschluss sorgten Vereinsmitglieder von Lantern e.V., deren kulinarischer Beitrag zeigte, dass gemeinsames Essen oft ein Anfang für Verständigung sein kann.
Kooperationspartner: Thüringer Landeszentrale für politische Bildung, Community Art Center Suhl, Lantern e.V. und MigraNetz Thüringen e.V.
VERANSTALTUNG IM DEZEMBER
13.12.2025, 17.00 Uhr
»Gerste und Wacholder« | Bürgerzentrum / Mehrgenerationenhaus Weimar-West
mit Werner Brunngräber und Tim Röder
Das Theater-Stück erzählt von rauschenden Wassern und dem Gin des Lebens. Zwei Männer, zwei Getränke, zwei Lebensgeschichten. In der Jugend sind sie unzertrennlich, später gehen sie sich aus dem Weg und verlieren sich aus den Augen. Wegen einer Frau. Der eine wird Eremit inmitten abgeschiedener Berge, der andere ein Lebemann in europäischen Metropolen. Viele Jahre später treffen sie in der Heimat wieder aufeinander.
Im Anschluss an das Stück laden wir zum Beisammensitzen und Erzählen ein – über Wege in die Fremde und Rückkehr, über Gefühle und Gedanken zur Heimat und über schöne Anekdoten und Geschichten zum Thema Heimat.
*In Kooperation mit der Weimarer Wohnstätte und dem Mehrgenerationenhaus Weimar-West.
Freier Eintritt.
UNSER PODCAST
Zeitreise fürs Ohr: Die Wartezeit bis zum nächsten Weimarer Rendez-vous mit der Geschichte lässt sich wunderbar mit unserem Podcast überbrücken – in den kommenden Wochen und Monaten erscheinen dort Mitschnitte ausgewählter Veranstaltungen sowie Folgen mit neuen Gesprächspartner und -partnerinnen.
Das Gespräch von Michel Friedman mit Bodo Ramelow ist bereits jetzt schon online als Folge 8!
DANKSAGUNG
Wir möchten uns von Herzen bedanken – bei allen Vortragenden, Moderator:innen, Künstler:innen, Forscher:innen, Engagierten, Journalist:innen und Programm- und Medienpartnern, die mit ihren Ideen und Perspektiven das Festivalthema Fremde [und] Heimat lebendig gemacht haben.
Wir bedanken uns für das Vertrauen, die Unterstützung und die gemeinsamen erfolgreichen Veranstaltungen bei unserem Kooperationspartner und Hauptförderer Stiftung Orte der deutschen Demokratiegeschichte.
Ebenso danken wir unseren weiteren Förderern, ohne deren Unterstützung dieses Festival nicht möglich gewesen wäre: Thüringer Ministerium für Bildung, Wissenschaft und Kultur, Stadt Weimar, Sparkasse Mittelthüringen, Sparkassen-Kulturstiftung Hessen-Thüringen, Thüringer Staatskanzlei, Landeszentrale für politische Bildung Thüringen, Institut français Thüringen und Weimarer Wohnstätte GmbH.
Ein besonderer Dank gilt unserem Festivalteam: Dr. Andreas Braune, Julia Heinrich, Franka Günther, Katrin Niemann, Stella Drebber, Hendrik Erdmann, Isabell Dietrich, Nele Radig, Susanne Heine, Hieronymus Heine, Imke Tramnitz & Josephin Kalok.
Und natürlich danken wir auch den Techniker:innen von Klangbild VT GmbH & Co. KG, dem Team des Jugend- und Kulturzentrums mon ami – und Jana Groß für die wunderbaren Festivalfotos.
Es grüßen Sie herzlich
Dr. Andreas Braune, Franka Günther, Julia Heinrich und das gesamte Team des Weimarer Rendez-vous mit der Geschichte