2022

Ein Denkmal? Na, denk mal!

(Przepraszamy, ta treść jest dostępna tylko w języku niemieckim.)

Am 30. und 31. Oktober 2022 widmeten wir uns umstrittenen Denkmälern und anderen kontroversen Erinnerungsorten, und zwar nicht nur in Weimar, sondern gleich in mehreren Städten Thüringens.

Ob Denkmäler, Straßennamen oder andere Orte, in denen Geschichte präsent ist: Immer wieder bieten sie Anlass für kontroverse Auseinandersetzungen über die Vergangenheit und Gegenwart. Das liegt nicht nur an der problematischen und vielschichtigen Geschichte Deutschlands, die gerade im Osten noch um das Kapitel der DDR reicher ist. Es liegt auch daran, dass sich die Einschätzung von Geschichte in der Gesellschaft fortwährend wandelt. Wo heute noch ein Konsens ist, wo vielleicht aber auch etwas vergessen und verdrängt wurde, muss das morgen nicht mehr so sein.

An konkreten Denkmälern und Plätzen können sich solche Kontroversen dann entzünden. Für eine demokratische Gesellschaft sind diese Auseinandersetzungen wichtig. Denn sie bieten einen Anlass zum Austausch von Positionen, vielleicht auch für Verständnis und Verständigung. Genau dies beförderten wir: respektvoll, wissenschaftlich fundiert und an der Sache orientiert.

Einen Überblick über alle Veranstaltungen dieser Reihe, können Sie dem Download entnehmen!

2022

Zwischendurch

(Przepraszamy, ta treść jest dostępna tylko w języku niemieckim.)

11. April 2022, 19:00 /​/​ »Rhythmus« – Jazz im Konzentrationslager Buchenwald

Eine Veranstaltung des Weimarer Rendez-vous mit der Geschichte und des Institut français in Kooperation mit der Gedenkstätte Buchenwald und der Hochschule für Musik Franz Liszt Weimar

Seit 1943 gab es ein Jazzorchester im KZ Buchenwald, in dem bis zur Befreiung insgesamt 23 Musiker aus 9 verschiedenen Ländern mitgespielt haben. Tschechische Häftlinge um Jiří Žák hatten im Sommer 1943 die Initiative ergriffen, dieses Orchester zu gründen, sie waren mit den meisten Musikern vertreten (gesamt 10). Unter den seit Januar 1944 in großer Zahl nach Buchenwald deportierten französischen Häftlingen befanden sich berühmte Musiker, die im weiteren Verlauf zum Orchester stießen: einer von ihnen spielte in Paris im Orchester des Lido, ein anderer trat als Bandleader des Buchenwalder Jazzorchesters auf und schrieb die meisten der Arrangements. Ein weiterer Franzose trat als Sänger der Band auf und machte nach dem Krieg am Broadway Karriere. Außerdem sind die Namen von 1 Deutschen, 1 Belgier, 1 Amerikaner, 1 Russen, 1 Letten, 1 Dänen und 2 Holländern bekannt.
Die Veranstaltung versucht nun darzustellen, wie dieses Orchester entstanden ist, das sich den Namen »Rhythmus« gegeben hat und unter welchen Bedingungen die Ensemblemitglieder proben konnten und aufgetreten sind. Es sind 2 Programme bekannt, die im November 1944 und am 19. April 1945, also 8 Tage nach der Befreiung des Lagers, aufgeführt wurden, darunter Kompositionen von Duke Ellington, Lionel Hampton und Stücke von Cole Porter, Fats Waller, Glenn Miller und Louis Armstrong. Wir wissen, dass im Konzentrationslager »In the mood« aufgeführt wurde, als diese Musik im nationalsozialistischen Deutschland verboten war.

Die Big Band und ein Jazz-Ensemble der Hochschule für Musik unter der Leitung von Prof. Gero Schmidt-Oberländer werden zehn Stücke aus den Programmen aufführen.

Die Recherchen wurden unterstützt von der Weimarer Wohnstätte und die Veranstaltung wird gefördert durch den Deutsch-Tschechischen Zukunftsfonds.