13.03.2025

Premiere im 17. Jahr: Rendez-vous goes Geschichtsmesse

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Endlich haben wir es mit dem Weimarer Rendez-vous mit der Geschichte einmal zur Geschichtsmesse der Bundesstiftung Aufarbeitung geschafft. Recht passend: Unser Festival wird dieses Jahr zum 17. Mal stattfinden, und auch die Geschichtsmesse fand zum 17. Mal statt, wie gewohnt im Ringberg Hotel in Suhl, nahe dem geographischen Mittelpunkt Deutschlands.

Warum waren wir bislang nicht dabei? Auf der Geschichtsmesse trifft sich traditionell »die bunte Welt der Aufarbeitung«, wie auch der Programmteil am letzten Messetag hieß, der die vielfältige Arbeit der Stiftung vorstellte. Unser Festival bietet bekanntlich Veranstaltungen zu allen denkbaren historischen Epochen. Zeitgeschichtliche Fragen spielen dabei auch immer eine wichtige Rolle, zumal, wenn wir die historisch gewachsenen Herausforderungen unserer Gegenwart diskutieren wollen. Und auch die Diktaturerfahrungen und ihre Überwindung in Ostdeutschland und Mittel- und Osteuropa sind immer wieder Themen auf unseren Veranstaltungen. Aber sie machen eben auch immer nur einen Teil unseres Programms aus. Außerdem gab es einen ganz praktischen Grund: Die Geschichtsmesse findet immer im Februar statt – einer Zeit im Jahr, in der bei uns die Programmplanung für den November erst am Anfang steht und wir auch noch um jeden Euro unseres Festivalbudgets kämpfen müssen. Ein fertiges Produkt kann man daher noch nicht präsentieren.

Ein wunderbarer »Marktplatz der Erinnerungskultur«

Und warum nun doch? Weil genau das der Vorteil von Messen ist: Selbst wenn das Produkt noch nicht fertig ist, kann man sich tolle Ideen dafür holen, sich inspirieren lassen, hilfreiche Kontakte knüpfen, neue Leute und spannende Projekte kennenlernen…. von denen manche im November vielleicht auch in unserem Programm auftauchen. Und natürlich kann man die Modellreihe und den neusten Prototypen auf einer Messe mit so vielen geschichtsinteressierten Professionals aus ganz Deutschland auch wunderbar bewerben. Auf also nach Suhl und zurück in den Winter.
Ein umfangreiches Programm unter dem Titel »Was ist Deutschland? Einheit und Vielheit 35 Jahre nach der deutschen Vereinigung in Europa« und über 50 Aussteller und Projektpräsentationen – von denen wir jeweils einer waren, lösten unsere Erwartungen auch wunderbar ein. Die Arbeit der Bundesstiftung und der vielen Initiativen, Organisationen und Projektträger ist wirklich beachtlich und beeindruckend. So viele spannende Projekte, Aufarbeitungs- und Nachforschungsvorhaben. Und vor allem auch so viele innovative Ideen der Geschichtsvermittlung und Erinnerungsarbeit, die gerade in diesem zeitgeschichtlichen Kontext viel auf die Arbeit mit Zeitzeugen und Zeitzeuginnen und partizipative, kommunikative Formate setzen. All das hat uns sehr beeindruckt. Auch die vielen Gespräche, neu geknüpften Kontakte und manch alte Bekannte, die wir auch getroffen haben, gaben uns das Gefühl, hier richtig zu sein und auch wiederkommen zu wollen. Bis bald also…. in Suhl, Weimar oder irgendwo dazwischen…

Dr. Andreas Braune