02.11.2025, 17.00 Uhr · Kulturzentrum mon ami · Podium
Bewegt zur Römerzeit. Migration im Römischen Reich und der Mythos von der »Völkerwanderung«
»Migration hat es schon immer gegeben« – diesen Satz hört man in aktuellen Debatten oft. Stimmt schon, aber was genau heißt das? Wir schauen auf das Römische Reich, das sich zweitweise von Großbritannien bis Nordafrika und von der Iberischen Halbinsel bis Kleinasien erstreckte. Entstand in diesem Großreich eine »Migrationsgesellschaft«? Und wer war eigentlich wie mobil? Welche Konflikte entstanden aus Migration in diesem Reich, wie wurden sie reguliert?
Sobald Migration als Bedrohung wahrgenommen wird, dann ist oft auch schnell das Bild einer »Völkerwanderung« zur Hand, die das Römische Reich und seine Zivilisation ins Chaos und den Untergang stürzte. Wir hinterfragen diese Vorstellung, die schon im 18. Jahrhundert entstanden ist.
Gäste:
- Prof. Dr. Christiane Kunst ist Professorin für Alte Geschichte an der Universität Osnabrück, wo sie neben der Migrationsgeschichte auch zur Geschlechter- und Stadtgeschichte des Römischen Reichs forscht.
- Prof. Dr. Roland Steinacher ist Professor für Alte Geschichte an der Universität Innsbruck. Sein Forschungsschwerpunkt liegt unter anderem im Übergang zwischen der spätrömischen Welt und dem frühen Mittelalter, etwa mit Büchern über »Rom und die Barbaren« oder »Die Vandalen. Aufstieg und Fall eines Barbarenreichs«.
Moderation:
- Dr. Oliver Bräckel ist wissenschaftlicher Mitarbeiter an der Europa-Universität Flensburg und Habilitand an der Universität Leipzig. In seiner Dissertation beschäftigte er sich mit der »Flucht auswärtiger Eliten ins Römische Reich. Asyl und Exil.«
In Kooperation mit der Universität Leipzig.