Tage der Geschichte

01.11.2025, 10.30 Uhr · Bahnhof Oßmannstedt · Führung

Räume erzählen – Führung durch den Getreidespeicher Oßmannstedt

Als Sitz und erstes Reallabor des Instituts für Graue Energie entsteht im Getreidespeicher Oßmannstedt ein Ort für kollaborative Raumentwicklung, in dem insbesondere inklusive Planungsansätze für industriell geprägte Regionen erprobt werden. In den 1920er Jahren errichtete der Eigentümer des benachbarten Bauernhofs an den Bahngleisen zwischen Erfurt und Halle erste private Hallen für den Landhandel. 1939 beauftragte die gleichgeschaltete Raiffeisen-Genossenschaft die SUKA-Silobau aus München den heutigen Speicher zu bauen; 1941 war er vollendet und wurde – durch privilegierte Baustoffkontingente und Luftschutzauflagen – in die nationalsozialistische Kriegswirtschaft eingebunden.

Bis in die 1970er Jahre lagerten im Genossenschaftsspeicher die Ernten der umliegenden bäuerlichen Betriebe. Nach dem Verkauf 1990 an einen westdeutschen Investor verfiel die Anlage zusehends; um 2000 wurde die Lagerhalle schließlich abgerissen. In diesem Zustand stieß das Objekt 2020 auf unser Interesse – und wird heute wieder neu belebt.

Treffpunkt: Bahnhof Oßmannstedt
Tour: Fritjof Florian Dossin

In Kooperation mit der Bauhaus-Universität Weimar – Internationales Heritage Zentrum und dem Institut für Graue Energie.