Prof. Dr. Étienne François (Berlin)
Étienne François ist ein deutsch-französischer Historiker. Er studierte seit 1964 Geschichte an der École normale supérieure in Paris und erhielt 1968 seine Agrégation. 1974 promovierte er an der Universität Paris X. Anschließend war er von 1970 bis 1979 Assistent an der Universität Nancy II, bevor er im Auftrag des französischen Außenministeriums bis 1986 die Mission Historique Française en Allemagne (MHFA) in Göttingen leitete. In diesem Jahr habilitierte er sich auch an der Universität Straßburg. Anschließend lehrte er bis 1989 in Nancy, danach bis zu seiner Emeritierung 2003 an der Pariser Sorbonne. Von 1999 bis 2006 war er Professor für Geschichte am Frankreichzentrum der TU, anschließend am Frankreichzentrum der FU Berlin und Angehöriger des Friedrich-Meinecke-Instituts. Am 14. Juli 2008 hielt er dort seine letzte Vorlesung. Zudem ist Étienne François Mitglied der Berlin-Brandenburgischen Akademie der Wissenschaften. Er wirkt gleichermaßen auf dem Gebiet der französischen und der deutschen Sozial- und Kulturgeschichte der Frühen Neuzeit. Eine Hauptrolle in seiner Forschung spielt die Untersuchung nationaler und kultureller Mentalitäten in ihrem historischen Wandel, auch in transkultureller Perspektive, so vor allem in Hinsicht der deutsch-französischen Geschichte.