Marianne Birthler
Marianne Birthler, von Oktober 2000 bis März 2011 Bundesbeauftragte für die Unterlagen des Staatssicherheitsdienstes der ehemaligen DDR, arbeitete nach dem Abitur zunächst für sechs Jahre im Außenhandel der DDR und absolvierte parallel ein Fernstudium im Bereich Außenhandelswirtschaft.
Nach einer längeren Familienpause und einer anschließenden Ausbildung zur Katechetin und Gemeindehelferin in der evangelischen Kinder- und Jugendarbeit tätig, zuerst im Berliner Stadtteil Prenzlauer Berg, dann als Jugendreferentin im Berliner Stadtjugendpfarramt, engagierte sie sich seit Mitte der achtziger Jahre in verschiedenen Oppositionsgruppen wie dem Arbeitskreis Solidarische Kirche und der Initiative Frieden und Menschenrechte.
Nach dem Fall der Berliner Mauer am 9. November 1989 beteiligte sich Marianne Birthler an der Arbeit des Zentralen Runden Tisches, bis sie nach dessen Auflösung im März 1990 in die Volkskammer gewählt wurde. Dort war sie bis zur Auflösung des Parlaments im Dezember desselben Jahres Sprecherin der Fraktion von Bündnis 90. Marianne Birthler kandidierte erfolgreich bei den brandenburgischen Landtagswahlen 1990 und wurde in der Koalition aus SPD, FDP und Bündnis 90 zur Ministerin für Bildung, Jugend und Sport ernannt. 1992 trat sie in Reaktion auf die offenbar werdenden Kontakte des damaligen Ministerpräsidenten Manfred Stolpe zur Staatssicherheit der DDR von diesem Amt zurück.