01.11.2025, 17.00 Uhr · Kulturzentrum mon ami · Podium
Schattenseiten des Lieblingssports: Migration und Rassismus im Fußball
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Der Fußball ist längst zu einem milliardenschweren, weltweiten Geschäft geworden. Für viele junge Männer des globalen Südens lebt der Traum von der Karriere als Profifußballer in Europa – als legaler Weg der Migration in den Wohlstand des Westens. Und auch in unseren Migrationsgesellschaften verspricht Sport – und besonders der Fußball – einen schnellen Aufstieg und Anerkennung. Immer wieder wird die Integrationskraft des Fußballs betont und Diskriminierung in Slogans, Kampagnen und Initiativen zurückgewiesen.
Zugleich scheinen rassistische Anfeindungen in den Stadien und den sozialen Medien in jüngster Zeit europaweit eher zu- als abzunehmen. Warum ist das so? Bricht sich da etwas bahn, das »schon immer« im Fußball steckte? Oder gar insgesamt, in unserer Gesellschaft? Denn auffällig bleibt, dass auch im Fußball die Wege in Verbandsleitungen, Management und andere gewichtige Bereiche des Geschäfts für nicht-weiße Menschen sehr eng sind. Wir gehen diesen Entwicklungen genauer nach…
Gäste:
- Kurt Wachter gründete 1997 die Initiative fairplay am Vienna Institute for International Dialogue and Cooperation und war von 1999 bis 2009 Koordinator des Netzwerks Football Against Racism in Europe. Als Wissenschaftler, Autor und Journalist ist er auf das Verhältnis Europas zum globalen Süden im Fußball spezialisiert und berichtet regelmäßig von den Afrika-Cups
- Ronny Blascke ist Sportjournalist und Autor aus Rostock und Berlin, der sich schon lange mit der politischen Seite des Lieblingssports der Deutschen beschäftigt. Sein sechstes Buch, »Spielfeld der Herrenmenschen. Kolonialismus und Rassismus im Fußball«, wurde 2024 von der Deutschen Akademie für Fußballkultur zum Fußballbuch des Jahres gekürt. Darin geht er den tieferliegenden, historischen Wurzeln des Rassismus im Fußball auf die Spur.
- David Zabel ist Gründungsmitglied von Roots against Racism in Sports, einer Initiative des afro-deutschen Fußballspielers und -trainers Otto Addo, sowie Mitglied der Deutschen Akademie für Fußballkultur. Aufgewachsen in Wernigerode, wo er den Rassismus der 1990er Jahre auf und neben den Fußballplätzen am eigenen Leib erfuhr, lebt er heute in Kassel und ist in der Anti-Rassismusarbeit bei Vereinen, Fanprojekten und in Bildungsinitiativen aktiv.
Moderation:
- N.N.