mit Dr. Anke Blümm

Anlässlich des 2019 begangenen Gründungsjubiläums wurden das Bauhaus und seine internationale Bedeutung als Avantgarde-Schule des frühen 20. Jahrhunderts ausführlich gewürdigt. Die Anerkennung hat gezeigt, wie bedeutsam die Experimente und künstlerischen Ergebnisse für die Moderne gewesen sind. Ein entscheidendes Thema kam dabei allerdings zu kurz: die Verstrickung der Bauhäusler*innen mit dem Nationalsozialismus nach 1933. Zwar waren nicht wenige von ihnen, insbesondere die ehemaligen Lehrenden, 1937 von der Aktion »Entartete Kunst« betroffen. Doch in derselben Zeit beteiligten sich auch zahlreiche ehemalige Bauhaus-Studierende an reichsweiten NS-Propagandaschauen. Sie stellten ihre Werke auf Kunsthandwerkpräsentationen aus, entwarfen Filmplakate, Möbel, Haushaltsdesign und sogar Hitler-Büsten.

Der Vortrag gibt Einblicke in dieses komplexe Verhältnis. Er steht im Zusammenhang mit einem Ausstellungsprojekt, das von Mai bis September 2024 in Weimar zu sehen sein wird.

In Kooperation mit der Klassik Stiftung Weimar.