Tage der Geschichte

02.11.2023, 19.00 Uhr · Erinnerungsstätte Topf & Söhne, Erfurt · Gespräch

»Jugend in Flammen« – Widerstand und Überlebenskampf eines jungen Mädchens im Warschauer Ghetto

WICHTIGER HINWEIS

Liebe Besucher*innen,

aufgrund der aktuellen Lage in Israel, ist es der Familie Vitis-Shomron leider nicht möglich, nach Deutschland anzureisen. Daher wird die Veranstaltung auf 2024 verschoben! Wir informieren Sie zeitnah über den neuen Termin.

Vielen Dank für Ihr Verständnis!

Ihr Team vom Weimarer Rendez-vous mit der Geschichte


Buchvorstellung und Gespräch mit der Überlebenden des Warschauer Ghettos und des KZ Bergen-Belsen Aliza Vitis-Shomron (Israel)

Ehrengast der Buchpräsentation ist die Autorin selbst, begleitet von ihren Kindern Iris, Asa und Hanan. Auszüge aus dem Buch liest Franka Günther. Für die musikalische Umrahmung sorgen ihr Enkel Omri Vitis und der Berliner Cellist Tobias Unterberg.

Während der Nazi-Herrschaft verlor Aliza Vitis-Shomron, geboren 1928 in Warschau, fast ihre gesamte Familie. Hoffnung schöpfte sie in der jüdischen Jugendbewegung Hashomer Hatzair. Zu jung, um am bewaffneten Kampf teilzunehmen, war sie gerade alt genug, um über das Erlebte schriftlich Zeugnis abzulegen. Auf Papierresten hielt sie fest, wie ihre Familie und Freunde im Warschauer Ghetto ums Überleben kämpften. »Jugend in Flammen« erzählt vom Holocaust aus der Perspektive eines im Untergrund aktiven Mädchens und von den Erlebnissen einer jungen Frau, die dem Konzentrationslager Bergen-Belsen entkam, aus dem »gestrandeten Zug« bei Farsleben befreit wurde und nach Kriegsende in Israel einen Neuanfang wagte. Ihre Geschichte zu erzählen war, ist und bleibt ihr Vermächtnis.

Es war für Aliza Vitis-Shomron immer von Bedeutung, mit all ihrem Tun dafür zu sorgen, dass sich solche schrecklichen Ereignisse nie mehr wiederholen. Ihr Buch wurde in mehrere Sprachen übersetzt. Die deutsche Fassung, die auf der Grundlage der englischen und polnischen entstand und in diesem Jahr im Verlag Hentrich & Hentrich (Berlin und Leipzig) erschienen ist, hat für die Autorin eine besondere Bedeutung. Sie setzt den Schlusspunkt unter ein langes Kapitel der Auseinandersetzung mit den Tätern. Es endet mit der Erkenntnis, dass das Böse nicht an eine bestimmte Nation gebunden ist, sondern dass es Unmenschlichkeit an vielen Orten der Welt geben kann und dass man sich ihr mutig entgegenstellen muss.

Mit Aliza Vitis-Shomron, Dr. Stephan Stach (Leipzig), Omri Vitis (Israel)

Moderation:
Petra Sawadogo (Erfurt)

Die Veranstaltung ist auf Deutsch und Hebräisch und wird von Dr. Josef Peter Jeschke (Halle) gedolmetscht.

In Kooperation mit dem Erinnerungsort »Topf & Söhne«.