04.11.2023, 17.00 Uhr · Kommunales Kino mon ami · Film
»Eins, zwei, drei«
USA (1961); R: Billy Wilder; D: James Cagney, Horst Buchholz, Pamela Tiffin; 110 min.
»Ein, zwei drei« gilt als einer der schnellsten Filme überhaupt. Sein Tempo rührt nicht etwa vom Einsatz rasender Technik her, sondern von rasanter Sprache. In spritzigen Dialogen hagelt es Pointen, dass man mit dem Lachen kaum nachkommt. Die Sprachkomik sprüht aus Gegensätzen, die kaum größer sein könnten: die weltrevolutionären Phrasen des jungen deutschen Kommunisten Otto Piffel treffen auf den kommandohaften Business-Ton des amerikanischen Cola-Bosses C. R. MacNamara. Dazwischen irrlichtern die deutschen Firmen-Angestellten, die sich im Berlin des Jahres 1961 noch immer der Sprache des Dritten Reichs zu entwöhnen versuchen. Sein feines Sprachempfinden hatte sich der Regisseur auf seiner langen Odyssee vom galizischen Juden Samuel Wilder zum Regisseur Billy Wilder in Hollywood erworben.
Noch während der Dreharbeiten wurde die rasante Screwball-Komödie von der Geschichte überholt: seit dem 13. August 1961 war Berlin eine geteilte Stadt und die Dreharbeiten mussten in München unter einem Nachbau der Brandenburger Tors fertiggestellt werden. Die Filmeinführung übernimmt:
- Dr. Jens Riederer, der das Stadtarchiv Weimar leitet und eine Leidenschaft für die Filmkunst mitbringt.